Testbericht: Sony FE 70-200mm F4 II – der Alleskönner

Testbericht: Sony FE 70-200mm F4 II – der Alleskönner
2023-08-03 Lukas Moder

Das neue SONY FE 70-200mm F4 G OSS II im Praxistest: Kompaktes vielseitiges Zoom mit Makrofunktion

Sony bringt mit dem FE 70-200mm f/4 Macro G OSS II bereits die dritte überarbeitete II-Version im Lineup auf den Markt. Wie das FE 70-200mm F2,8 GM II und das FE 24-70mm F2,8 GM II wurde auch das 70-200 F4 II von Grund auf verbessert.

Die technischen Daten lassen auf ein großartiges Objektiv schließen, das flexibel einsetzbar und zugleich extrem kompakt und leicht ist. Wir freuen uns vor allem über die neuen 1:2-Makroeigenschaften, die über den gesamten Zoombereich reichen (mit 2x Telekonverter sogar lebensgroße 1:1), und das Objektiv damit deutlich von der Konkurrenz abhebt.

Das Objektiv ist seit kurzem verfügbar und wir haben es gleich einem eingehenden Test unterzogen. Viel Spaß beim Lesen!

  • 4 Aktionen
    Sony FE 70-200mm f/4,0 Macro G OSS II

    Sony FE 70-200mm f/4,0 Macro G OSS II

    Standard-Telezoom-Objektiv mit konstanter Lichtstärke, optischem Bildstabilisator, äußerst kurzer Naheinstellgrenze für Makroaufnahmen bis 1:2 und Telekonverter-Kompatibilität. Geringe Naheinstellgrenze von 26 - 42 Zentimetern Integrierte optische SteadyShot-Bildstabilisierung Leichte und gleichzeitig robuste Konstruktion Kompatibel mit den 1,4-fach & 2-fach Telekonvertern Zoomsperre und konfigurierbare Tasten
     1.899,00
    Welcome to Alpha

Das neue

SONY FE 70-200mm F4 Macro G OSS II

im Praxistest

Die nächste Neuauflage

9 Jahre sind vergangen seit Sony das 70-200mm F4 G OSS auf den Markt gebracht hat. Die Kameras haben sich in der Zwischenzeit enorm weiterentwickelt und Sony reagiert nun mit der dritten Neuauflage im Lineup (nach dem 70-200mm F2,8 GM OSS II und dem 24-70mm F2,8 GM II). Die Konstrukteur:innen bei Sony haben ein Objektiv gebaut, das folgende Erwartungen erfüllt:

  • Noch bessere Bildqualität
  • Kürzere Naheinstellgrenze
  • Schnellerer Autofokus
  • Bessere Benutzerfreundlichkeit für die Video-Anwendung
  • Kompaktere und leichtere Bauweise
  • Kompatibilität mit Telekonvertern

Damit wurde es in allen Disziplinen verbesssert und überzeugt, wie auch die anderen zwei II-Versionen, schon beim Herausnehmen aus der Verpackung: Die Optik ist deutlich kompakter und leichter als die erste Version. Die Bildqualität, das Bokéh und der neue Makrobereich wollen natürlich getestet werden, daher habe ich die Linse gleich auf meine Sony Alpha 7R V geschraubt und es für einen Real-Life-Test mit in den sommerlichen Garten genommen.

Bokéh – Der unscharfe Hintergrund und die F4 Ressentiments

Dass der:die anspruchsvolle Fotograf:in möglichst lichtstarke Objektive bevorzugt und daher oft mehrere Festbrennweiten im Rucksack hat, ist bekannt. Entscheidet er oder sie sich für ein Zoomobjektiv, kommen oft nur 2,8er-Zooms in Frage. Nun stellt sich die Frage: Ist das klug oder könnte man hin und wieder einen Kompromiss bei der maximalen Lichtstärke eingehen und sich dafür leichtere und auch günstigere Objektive zulegen?

Die Wahl der Objektive hängt natürlich stark vom Einsatzzweck ab – ich möchte diesen Ressentiments trotzdem mit ein paar Beispielbildern begegnen, da man auch mit F4 (vor allem mit höheren Brennweiten) wunderschöne Unschärfebereiche (Bokéh) erzeugen kann. Alle Bilder sind mit dem neuen Objektiv bei Blende F4 aufgenommen. Bei der Gelegenheit kannst du dich gleich von der hervorragenden Bildqualität überzeugen.

Die neuen Makro-Qualitäten: Hier sieht man, wie sich der Vergrößerungsfaktor von 1:2 ohne und 1:1 mit 2x Telekonverter in der Praxis auswirkt.

Dieses Foto zeigt übrigens im Vergleich den maximalen Abbildungsmaßstab des Vorgängermodells FE 70-200mm F4 G OSS.

Grenzenloses kreatives Potenzial mit Makroeigenschaften

Das Objektiv verfügt neben den normalen Eigenschaften eines 70-200er – wie schon mehrfach erwähnt –  über hervorragende Eigenschaften im Nahbereich. Der maximale Vergrößerungsfaktor von 1:2 kann aufgrund des innovativen Designs der Linse über den gesamten Zoombereich realisiert werden. Auf den Beispielfotos ist gut zu erkennen, dass das Objekt sowohl bei 70mm als auch bei 200mm gleich groß abgebildet wird.

Mit einem 2-fach-Telekonverter kann der Abbildungsmaßstab zusätzlich auf lebensgroße 1:1 bei jeder Brennweite vergrößert werden. Beim 1,4-fach-Telekonverter ist max. 0,7-faches Makro in allen Brennweiten möglich. Der Arbeitsabstand (Naheinstellgrenze) ändert sich mit Telekonverter nicht.

Die Zielgruppe ist viel unterwegs

Der Einsatzbereich des Objektivs wird dadurch drastisch erweitert und das kreative Potenzial der Optik hat es in sich. Durch die neuen Kernkompetenzen wird das Objektiv sicher ein neuer Liebling vieler Sony-Fotograf:innen werden, welche viel unterwegs sind und mit einem Objektiv sowohl den Tele- als auch den Makrobereich abdecken wollen. Ich persönlich hätte diese Funktionen im letzten Kroatien-Urlaub vor zwei Wochen gut gebrauchen können. In Kombination mit dem ebenfalls erst kürzlich erschienenen Sony FE 20-70mm F4 G kann man das perfekte, kompakte Travel-Set schnüren, ohne Abstriche bei der Bildqualität zu machen.

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Weitere wichtige Eigenschaften im Detail erklärt

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Kompakt, mobil und bedienfreundlich

Das Objektiv ist mit 82,2 mm Durchmesser und 149,0 mm Länge sehr kompakt für ein Objektiv dieser Art. Es ist damit ca. 15% kleiner als der Vorgänger. Auch das Gewicht wurde verringert – es wiegt nur 794 Gramm. Die Bedienelemente wurden ebenfalls verbessert: Das Objektiv verfügt nun neben einem AF/MF Switch auch über einen DMF Ein/Aus-Schalter (Direkt Manual Focus zum manuellen nachjustieren des Autofokus). Außerdem wurde ein Fokusbereich-Limiter hinzugefügt um den Autofokus in bestimmten Situationen einzugrenzen und die Performance weiter zu erhöhen. Auch der OSS (Optical Steady Shot) und dessen Modi können über eigene Schalter eingestellt werden.

Schneller Autofokus

Vier der schubstarken XD-Linearmotoren von Sony arbeiten mit präzisen Floating-Fokusgruppen für eine extrem schnelle, genaue Fokussierung zusammen. Die AF-Geschwindigkeit wird im Vergleich zum Vorgängermodell erheblich verbessert und bietet etwa 20 % höhere Autofokusgeschwindigkeit im gesamten Zoombereich für Fotoaufnahmen. Das Geschwindigkeitspotenzial der Hochleistungsgehäuse der α Serie wird voll ausgenutzt. Das Fokus-Tracking läuft auch beim Zoomen weiter, sodass kein wichtiger Moment verloren geht.

Optimierte Videoleistung

Der Manuelle Fokus wurde mit linearer Reaktion ausgestattet. Was heißt das? Wenn beim linearen Fokus der Drehwinkel des Fokusrings gleich ist, bleibt das Ausmaß der Fokuspunktbewegung unabhängig von der Drehgeschwindigkeit des Fokusrings gleich. Somit können Fokus-Bewegungen (Focus pulls) im Video leicht wiederholt werden. Das Focus-Breathing ist von Haus aus gut kontrolliert, kann aber zusätzlich mit der Breathing Compensation in kompatiblen Gehäusen der Alpha-Serie komplett kompensiert werden. Der integrierte optische Bildstabilisator sorgt zusammen mit der Stabilisierung im Gehäuse in kompatiblen Kameras der α Serie für verwacklungsfreie handgeführte Aufnahmen.

Beispielbildergallerie

Alle Bilder wurden mit der Sony Alpha 7R V und dem neuen Sony-Objektiv aufgenommen.

Kompaktes, hochauflösendes Telezoom

Sony’s fortschrittlichste Objektivtechnologie vereint in einem kompakten und leichten 70-200mm F4 G-Telezoomobjektiv, das herausragende optische und AF-Leistung sowie Makroeigenschaften über den gesamten Zoombereich bietet. Die beeindruckende Handhabung und Mobilität machen es zum idealen Zubehör für viele Foto- und Videoanwendungen.

Der Vergleich mit den anderen 70-200ern von Sony

 

Sony FE 70-200mm f/4,0 Macro G OSS II
Sony FE 70-200mm f/4,0 G OSS
Sony FE 70-200mm f/2,8 GM OSS II
Sony FE 70-200mm f/2,8 GM OSS

 

SEL70200G2

SEL70200G

SEL70200GM2

SEL70200GM

Brennweite

70-200mm

70-200mm

70-200mm

70-200mm

Max. Lichtstärke

F4

F4

F2,8

F2,8

Autofokus Motor

4x XD Linearmotor

2x XD Linearmotor

4x XD Linearmotor

Ultraschall-Motor (SSM)

Bildstabilisator

Ja (OSS)

Ja (OSS)

Ja (OSS)

Ja (OSS)

Max. Abbildungsmaßstab

1:2

1:7,7

1:3,3

1:4

Naheinstellgrenze

0,26 m

1-1,5 m

0,4-0,82 m

0,96 m

Filtergewinde

72mm

72mm

77mm

77mm

Gewicht

794 g

840 g

1.045 g

1.480 g

Abmessungen

149 x 82,2 mm (LxD)

175 x 80 mm (LxD)

200 x 88 mm (LxD)

200 x 80 mm (LxD)

Telekonverter Kompatibilität

Ja

Nein

Ja

Ja

Vergleich der unterschiedlichen maximalen Naheinstellgrenzen

Mein Fazit

Ist das neue Sony FE 70-200mm F4 Macro G OSS II nun ein Tele- oder ein Makrobjektiv? Tatsächlich beides, vor allem wenn man es mit dem 2x Telekonverter paart. Hier erhält man nicht nur eine Brennweitenverlängerung auf 140mm-400mm, sondern auch einen lebensgroßen Abbildungsmaßstab von 1:1, also ein waschechtes Makro. Zugegeben, bei einer effektiven maximalen Blende von F8. Der 2x Telekonverter führt ja bekanntlich zu einem Lichtverlust von rund 2 Blenden. Da man in der Makro-Fotografie aufgrund der geringen Tiefenschärfe im Nahbereich mit höheren Blendenwerten arbeitet, fällt dieser Umstand aber nicht so sehr ins Gewicht.  

Wie schon mehrfach erwähnt, wurde das Objektiv in allen Disziplinen verbessert und ist daher mehr als nur ein Upgrade. Die perfekte Bildqualität, die kompakte Bauweise und der neue Funktionsumfang macht die Neuheit zu einem extrem vielfältig einsetzbaren Objektiv, als klassisches Tele- und auch als Makroobjektiv. Durch die geringe Größe macht auch eine Kombination mit den APS-C Kameras der Alpha-Serie durchaus Sinn. Konkret fällt mir dabei natürlich die neue Alpha 6700 ein mit der man alle Features des Objektivs perfekt ausnutzen kann.

Sony feiert ein kleines Jubiläum: Das Objektiv ist das fünfzigste (50!) native Vollformat-Objektiv und es glänzt durch innovative Features. Wer noch mehr Lichtstärke benötigt, kann sich das exzellente 70-200mm F2,8 GM OSS II zulegen, für viele Fotograf:innen da draußen wird die F4-Lichtstärke jedoch ausreichen. Diese sparen sich derzeit im Vergleich zum G-Master rund 1000,- EUR und bekommen ein kompakteres Objektiv + Makro-Eigenschaften. Ich freue mich über das neue Objektiv und von meiner Seite kommt eine klare Empfehlung für diese Neuheit!

perfekt geeignet für

Verwendetes Equipment bei diesem Test:

Mehr über den Autor Lukas Moder

Lukas Moder
Lukas Moder ist ein begeisterter Fotograf mit einer Leidenschaft für die Technik, die seit fast zwei Jahrzehnten brennt. Mit seiner Erfahrung als Berufsfotograf und langjähriger Mitarbeiter im Fotofachhandel bei Foto Köberl ist er ein Experte auf seinem Gebiet. Aber nicht nur das - Lukas hat seine Begeisterung für die Fotografie auf eine andere Ebene gehoben, indem er sein Wissen und Können als Digital Imaging Trainer bei Sony Österreich teilt. Seit 2018 ist Lukas in dieser Funktion tätig und reist seither regelmäßig durch ganz Österreich. Dabei hat er es sich zur Mission gemacht, Fotografinnen und Fotografen jeden Alters und Erfahrungslevels dabei zu unterstützen, das Beste aus ihren Kameras herauszuholen.

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